Die Pflege von demenziell veränderten Angehörigen - der Mensch im Mittelpunkt

Der Umgang mit demenziell veränderten Menschen ist in keinem Stadium für Angehörige einfach, da sich jeder von ihnen anders verhält. Der eine erscheint oftmals aggressiv und schreit, der andere ist in sich gekehrt und zieht sich zurück, verweigert vielleicht die Nahrungsaufnahme und möchte keine notwendigen Medikamente zu sich nehmen. Daher bedarf es oftmals einem erhöhten Maß an Empathie, um optimal auf diese neue Lebenssituation einzugehen. 

Besonders wichtig und unumgänglich ist es, demenziell Veränderten stets mit Würde und Wertschätzung zu begegnen, die Wünsche ernst zu nehmen und den Willen zu akzeptieren, um das Gefühl der Kommunikation auf Augenhöhe weitertragen zu können.

Menschen mit Demenz sind empfindlich gegenüber Stress und zeigen sich in ihrer Sprache und dem Auftreten verändert – sie benutzen auch oftmals Bilder, um sich auszudrücken.

Im Idealfall kann nach der Diagnose ein Mensch in seiner bisher gewohnten Umgebung, in welcher die vertrauten Gesichter sind, bleiben. Das kann aber auch bedeuten, dass dies in einem Pflegeheim geschieht, in dem ein strukturierter Tagesablauf Halt gibt.

Nun ist es in manchen Situationen auch möglich, Betroffene weiterhin zu Hause zu betreuen. Von daher ist es unglaublich wichtig, diese auch dementsprechend zu schulen und auf die neue Aufgabe vorzubereiten.

Demenzerkrankung

Was kann ich tun?

„Was kann ich im Alltag tun?“ – diese Frage stellen sich viele Angehörige, die zum ersten Mal mit der Diagnose im Familienkreis konfrontiert werden.

Ist der Angehörige an Demenz erkrankt, ist er auf Hilfe angewiesen, welche unterschiedlich groß oder intensiv – je nach Stadium der Erkrankung – ausfallen kann. Es kann beispielsweise erforderlich sein, den täglichen Ablauf gemeinsam zu bewältigen, oder auch nur bei gewissen Dingen im Alltag unterstützend zu wirken. Ein wichtiger Punkt ist hierbei immer, dass zwar unterstützt, aber nicht alles übernommen werden soll.

Demenz ist bis dato nicht heilbar, dennoch kann der Verlauf verlangsamt werden. Hierbei ist es unumgänglich, noch vorhandene Fähigkeiten weiterhin zu unterstützen und dem Angehörigen das Gefühl von Selbstständigkeit geben zu können.

Bei einer fortgeschrittenen Demenz kann es oftmals passieren, dass sich Menschen schnell überfordert fühlen und auf die alltäglichsten, für außenstehende Personen einfach scheinende Fragen, nicht mehr antworten zu können. Deshalb ist es hierbei erforderlich, die Fragen so klar wie möglich zu stellen, sodass für das Gegenüber keine Verunsicherung entsteht. Manchmal können auch Tätigkeiten schlicht nicht mehr begründet werden. Wenn zum Beispiel beim Abendessen aufgestanden und durchs Haus spaziert wird, ist es wichtig, keine Konfrontation zu beginnen, sondern genügend Raum zu geben und nach einer kurzen Auszeit, den Angehörigen wieder an die ursprüngliche Tätigkeit – in diesem Fall das Abendessen – zurückzuführen.

In noch frühen Stadien kann es sein, dass Betroffene eventuell anfangen, den Weg zur Bank, den Standort des Bäckers, bei dem seit längerem eingekauft wird, oder Ablageorte von Gegenständen im Haus zu vergessen.

In diesen Fällen ist es wichtig zu unterstützen und die Erinnerungen zu fördern. Im häuslichen Umfeld kann man Orientierungshilfen schaffen, indem man gemeinsam feste Plätze für Schlüssel, Brille und andere Gegenstände schafft, an welche sich der Betroffene halten kann.
Ebenfalls sollte Fokus darauf gelegt werden, die Bewegung zu fördern, da sich diese nachweislich positiv auf den Körper auswirkt und die Durchblutung unterstützt.

Hilfe bei Demenz

Auch wird hierbei das Koordinationsvermögen und der Gleichgewichtssinn trainiert und manchmal sogar verbessert. Je fortschreitender die Demenz ist, desto schwerer tun sich Betroffene mit der eigenen Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Als pflegender Angehöriger kann hierbei Abhilfe geschafft werden, in dem auf ausreichend ausgewogene und gesunde Ernährung geachtet wird.

Beachten sollte man hierbei aber immer, dass sich der Geschmackssinn verändert. Dementsprechend sollte man bei Gewürzen sowie Getränken immer auf den Geschmack achten und ihn nicht zu intensiv gestalten. Der Fokus liegt wie bereits zugrunde gelegt auf ausreichend Flüssigkeitsaufnahme – zu wenig Flüssigkeit kann eine Verwirrung deutlich verschlimmern.

Geduld ist der Schlüssel

Der größte und wichtigste Gesichtspunkt im Umgang mit demenziell veränderten Angehörigen ist aber auf emotionaler Ebene die Geduld. Für Angehörige verändert sich mit der Diagnose viel – dies kann schnell zur Ausnahmesituation und daher belastend werden, da es, wie eingangs erwähnt, zu Wesensveränderungen kommen kann. Es ist daher wichtig, ablehnendes oder gar aggressives Verhalten von Angehörigen immer mit situationsberuhigenden Worten entgegenzukommen und ruhig sowie geduldig miteinander zu sprechen.

Wenn Familien zum ersten Mal mit der Diagnose konfrontiert werden, stellen sie sich viele Fragen, wie etwa „Wer unterstützt mich im Umgang mit Demenz?“.

Wir vom Pflegedienst Küchler unterstützen Sie mit allen nötigen Informationen wie Hilfestellung bei der Versorgung, Amtswegen und zeigen Ihnen den richtigen Umgang mit der neuen Situation. Ebenso übernehmen wir als mobiler Pflegedienst die Betreuung und stehen Ihnen bei dieser Aufgabe zur Seite.