Seit Menschengedenken steht die Frage im Raum, was passiert, wenn ein Mensch stirbt, und was wohl danach sein wird. Ärzte, Psychologen, Neuro – Wissenschaftler und Theologen beschäftigen sich auch heute immer wieder mit der Erforschung und dem Verständnis des Sterbeprozesses. Hierfür existiert eigens ein Wissenschaftszweig, die Thanatologie, welche sich professionell mit dem Sterbeprozess selbst, der Begleitung von Sterbenden, aber auch mit dem Bestattungswesen und den Ritualen, rund um den Tod, auseinandersetzt.
Es sind nach wie vor viele Fragen offen, und es fehlt schlicht an Erfahrungen, denn keiner der Fragesteller ist bislang schon einmal gestorben, als dass er diese abschließend beantworten könnte. Zu keiner anderen Zeit stand das Thema des Sterbens so stark im Fokus und war Bestandteil von Diskussionen, wie im 19. Jahrhundert. Die Auseinandersetzungen bewegten sich vorwiegend zwischen den wissenschaftlich – medizinischen Fortschritten dieser Zeit, und den Traditionen, welche durch die Religion beeinflusst waren.
Denn durch die medizinischen Durchbrüche war es möglich Menschen, mittels chirurgischer Eingriffe, ein längeres Leben zu ermöglichen, was nicht ohne das Für und Wider auskam.
Auch heute noch ist die Frage nach den ethisch – moralischen Entscheidungen bei medizinischen Eingriffen am Ende eines Lebens eine viel diskutierte. Vor allem aber dem pflegenden Personal ist es wichtig dem Sterbenden eine Hilfe zu sein, die Lebensqualität so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, ihm die nötige Selbstbestimmung zu ermöglichen, und ihn in diesem letzten Prozess des Lebens nicht allein zu wissen.
Bestand einst die „Sterbebettgesellschaft“ aus jenen Personen, welche dem Sterbenden zu jeder Zeit und in allen Belangen, begleiteten, so entwickelte sich später die professionelle Sterbebegleitung. Diese setzt sich zum einen aus unmittelbaren Familienangehörigen, wie dem eigenen Ehepartner und der Kinder des Sterbenden, zum anderen sind professionelle Sterbebegleiter beteiligt.
Auf diese Weise kann den Bedürfnissen des sterbenden Menschen, sowohl medizinisch – fachlich, was eine professionelle Wundversorgung und die Ermöglichung der Schmerzreduzierung oder Freiheit beinhaltet, die pflegerische Grundversorgung und Ernährung, als auch emotional, in vollem Umfang entsprochen werden.
Bereits aus dem Mittelalter ist die Existenz von Häusern bekannt, in denen kranke und arme Menschen, die dem Tod nahe waren, hingebungsvoll von Frauen, die sich dieser Aufgabe in aufopfernder Weise stellten, gepflegt und betreut worden sind. Erst im England des Jahres 1967 setzte sich diese Tradition durch das herausragende Engagement von Cicely Saunders, indem sie in London das St. Christopher`s Hospice gründete.
In diesem Krankenhaus war es nun möglich Menschen, welche unter einer unheilbaren, todbringenden, Erkrankung litten, zum einen eine professionelle medizinische Behandlung, aber auch eine umfangreiche pflegerische Betreuung zukommen zu lassen.
Hinzu kam die Begleitung und Unterstützung im Bereich Emotionalität, Spiritualität, sowie die soziale Unterstützung der Sterbenden. Durch dieses gesamte Konzept war erstmals möglich alle Bereiche des Lebens eines todkranken Menschen abzudecken, die zuvor in der Gesellschaft keine wesentliche Rolle einnahmen.
Das St. Christopher`s Hospice in London diente ab diesem Zeitpunkt als Vorbild für viele nachfolgenden Häuser dieser Art in ganz Europa, und Cicely Saunders galt fortan, bis in die heutige Zeit hinein, als Begründerin der Hospizbewegung.
Neben weiteren Persönlichkeiten, die sich auf diesem Gebiet einbrachten, die Rechte von alten, kranken, und sterbenden Menschen, zu stärken, gilt die schweizer Sterbeforscherin Elisabeth Kübler – Ross als Vorreiterin der professionellen Sterbebegleitung und Hospizbewegung. Für die Bewegung sind, neben professionellen Pflegekräften und Palliativpflegern, auch viele Freiwillige und ehrenamtliche Mitarbeiter nötig, um der Idee und dem Konzept gerecht zu werden.
Heute sind in Deutschland nahezu flächendeckend Hospize zu finden, in welchen Patienten die letzten Wochen ihres Lebens erfüllend verbringen und ganzheitlich palliativ betreut werden. Eine weitere Variante ist die Betreuung im eigenen Haushalt, welche immer die erste Wahl sein sollte, und die sich viele Betreffende und Familienangehörige wünschen.
Die Möglichkeit dieser allumfassenden Pflege und Betreuung von Personen, die an einer lebensbedrohenden und unheilbaren Erkrankung leiden, oder im Sterben liegende Senioren, besteht für alle seit dem Jahr 2013. Es ist eine, für alle zugängliche, Kassenleistung, welche auf Antrag von der zuständigen Krankenkasse übernommen wird.
Durch den Beschluss der AAPV sollten die Fachkompetenzen und das Engagement der Pflegenden für Patienten im Endstadium ihres Lebens gebündelt und einheitlichen Standards unterstellt werden.
Das Ziel der AAPV ist es, sowohl dem sterbenden Patienten, als auch seinen Angehörigen, im heimischen Umfeld ein würdevolles Lebensende zu ermöglichen. Neben der allgemeinen pflegerischen Grundversorgung des Patienten ist die Behandlungspflege ein weiterer grundlegender Pfeiler der palliativen Versorgung und dient der Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität des Patienten bis zum Schluss.
Bei der Behandlungspflege geht es in erster Linie um eine professionelle Wundversorgung und eine umfassende Schmerztherapie, welche es dem Patienten ermöglicht sich entsprechend seiner bestehenden Einschränkungen ohne Schmerzen zu bewegen, oder aber schmerzfreie Zeitabschnitte zu haben.
In der Behandlungspflege übernimmt die palliativ ausgebildete Pflegekraft ärztlich angeordnete Maßnahmen, die es ihr ermöglicht den Patienten umfänglich zu betreuen. Hierfür steht ihr ein weitreichendes Netzwerk an weiteren Fachkompetenzen zur Verfügung, die eine Versorgung im Haushalt des Patienten möglich machen. Unter anderem beinhaltet dieses Netzwerk Psychologen, Wundmanager, Diätassistenten, welche die tägliche Nahrung des Patienten an seinen Allgemeinzustand anpassen, sowie die Ärzte, Schmerztherapeuten, Apotheken und Sanitätshäuser.
Trotzdem noch immer eine überwiegende Zahl der Menschen mit unheilbaren Erkrankungen ihr Leben im Krankenhaus beenden und dort sterben, ist dennoch der Wunsch nach dem eigenen Lebensende im heimischen Umfeld und im Kreis der Familie bei Betreffenden überdurchschnittlich vorhanden und wegweisend.
Auch wir, das sind Gabriella und Anja Küchler vom Pflege – und Assistenzdienst Küchler in Essen und Umgebung, möchten unsere Patienten auch in ihrer letzten Lebensphase zu Hause betreuen und diesen letzten Weg gemeinsam mit ihnen gehen. Dies ermöglicht uns die Zertifizierung in der Allgemeinen Ambulanten Palliativversorgung.
Sollten Sie sich in einer Lage befinden, die Sie zu einer Entscheidung drängt, dann sprechen Sie uns bitte einfach an, wir finden für jedes Hindernis eine Lösung. Dazu erreichen Sie uns telefonisch immer Montags bis Freitags in der Zeit von 8.00 Uhr bis 16.30 Uhr unter der Nummer: (02054) 860 37 09 oder per Fax unter: (02054) 986 49 89.Für eine persönliche Nachricht per Mail steht Ihnen unser Kontaktformuluar zur Verfügung.
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